Als Jesus
hörte, dass man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, zog er sich nach Galiläa
zurück. Er verließ Nazaret, um in Kafarnaum zu wohnen, das am See liegt, im
Gebiet von Sebulon und Naftali. Denn es sollte sich erfüllen, was durch den
Propheten Jesaja gesagt worden ist:
Das Land Sebulon und das Land Naftali, die Straße am Meer, das Gebiet jenseits
des Jordan, das heidnische Galiläa: das Volk, das im Dunkel lebte, hat ein
helles Licht gesehen; denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, ist ein
Licht erschienen.
Von da an begann Jesus zu verkünden: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.
(Mt 4,12-17)
Die
Verheißung des Lichtes an das Volk, das im Dunkel lebt, ist Antwort auf eine
Erfahrung von Verlust, Entwurzelung, Einsamkeit und Depression.
Was für das Volk Israel galt, galt und gilt auch jedem einzelnen Menschen auf
seinem Lebensweg.
Nicht der Depression zu verfallen und sich aufzugeben, sondern den Blick auf
das Ziel zu richten, ist das, was in der Krise tragen und aus ihr herausführen
kann.
Das bedeutet nicht, dass dieser Weg einfach ist und Leid und Not erspart, aber
wenn es uns gelingt, den Blick zu weiten, finden wir die Kraft, das, was uns
niederdrückt, zu tragen und zu ertragen,
im Glauben an das Licht, den Jubel und die Freude, die uns am Ende erwarten.
Vor kurzem sah ich im Internet irgendwo eine kurze Szene in der irgendjemand,
der einer Baseballmannschaft sehr verbunden war, nach einem riesigen Erfolg der
Mannschaft in die Kabine kam und es brach großer Jubel aus, es wurde sich
gemeinsam gefreut und abgeklatscht, wie das bei Sportlern in solchen
Situationen eben üblich ist.
Und unter der Filmszene stand nur ein kurzer Satz:
„That´s what it is, when we get to heaven“
„So sieht´s aus, wenn wir in den Himmel kommen“
Mich hat diese Szene, kombiniert mit diesem Gedanken sehr angesprochen.
Ja, das soll´s ein, darauf geht es zu, darum strampeln wir uns hier und jetzt
so ab, darum nehmen wir so manches auf uns, darum geht unser ganzes Mühen und
Streben, das uns im Alltag oft die Luft nimmt.
Die Freude über den Sieg der Mannschaft stellt sich erst ein, nachdem zuvor
schwere Arbeit auf dem Platz geleistet wurde.
Es braucht also vielleicht einiges an Durchpflügen unseres eigenen inneren
Ackerbodens, indem wir das Ringen der verschiedenen Kräfte in uns zulassen und
die verschiedenen Licht- und Schattenseiten in uns versuchen, in Einklang zu
bringen.
Dann werden wir lichtvolle Menschen werden.