„Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.“ (Num 6,24-26)
Gott sagt uns zu, dass sein Angesicht über uns leuchten wird!
Das ist ein Bildwort, das uns vielleicht gar nicht viel sagt.
Aber jeder Vater und jede Mutter, die einmal bei einem kleinen Säugling in die Wiege geschaut haben, und dann miterleben durften, wie dieses Kind zum ersten Mal die Eltern anlacht, welche Freude das bei den Eltern auslöst und bei allen, die dabei sind, der kann sich vielleicht ein kleines bisschen vorstellen, was dieses Bild bedeutet.
Uns kommt in diesem Jahr Gottes strahlendes, leuchtendes Angesicht entgegen.
Wenn Gott uns anschaut, dann schaut er uns nicht verkniffen an.
Wenn Gott uns anschaut, dann schaut er uns nicht mit einem strafenden, strengen Blick an, sondern mit einem leuchtenden und strahlenden Blick, so wie ein kleines Kind zum ersten Mal die anlacht, die über seiner Wiege stehen.
„Ich werde dir mein Angesicht zuwenden.“
Auch hier: Welche Wärme, welche Herzlichkeit liegt in diesem Wort „Zuwendung“. Jeder von uns braucht es, dass jemand da ist, der sich ihm zuwendet, der ihn liebt, der ihn mag so wie er eben ist. Der uns mit seiner ganzen Menschlichkeit und Herzlichkeit und mit liebender Wärme umgibt.
So ist unser Gott.
Gott schenkt uns jeden Tag Zuwendung, wenn wir wollen, und wenn wir die Zuwendung brauchen.
Beginnen wir das neue Jahr mit dem Gedanken, dass unser Herr Jesus uns seinen gnädigen Segen schenkt.
Papst Benedikt XVI. hat dazu einen hilfreichen Einblick in die Bedeutung eines solchen Segens gegeben. Im zweiten Band seines Buches Jesus von Nazareth schreibt er: „Die segnenden Hände Christi sind wie ein Dach, das uns schützt. Aber gleichzeitig sind sie eine Geste der Öffnung, des Aufreißens der Welt, damit der Himmel eintreten und in ihr ‚gegenwärtig‘ werden kann.“
Möge der Himmel auch in diesem Jahr in unsere Welt und in unser Leben eintreten.
Möge Gott darin gegenwärtig sein.